Eltern und Lehrer im Dialog - Hilfe! Die Eltern kommen...

Effektive Bearbeitung von "Schulproblemen" sind nur dann möglich, wenn Eltern und Lehrer Hand in Hand arbeiten. Leider haben beide Seiten oft Hemmungen. Dies ist ein großes Problem der heutigen Zeit und deshalb referierte Frau Dr. Karin Borck, von Democaris e.V., heute Nachmittag anderthalb Stunden lang vor 26 Interessierten, darunter Lehrkräfte und Eltern.
Ziel dieses Workshops war, Eltern und Lehrer in kleinen Arbeitsgruppen (~5 Personen) zum Zusammenarbeiten an 4 verschiedenen Themenbereichen (Elternfeedback, Elterndatenbank, richtige Zusammenarbeit und Themen für alle) zu motivieren. Nebenbei diente dieser Workshop außerdem zum bundesweiten Austausch und der Präsentation von Democaris e.V..

Zu Beginn wies Frau Dr. Borck auf die Bedeutung der Zusammenarbeit von Schulleitung, Lehrern, Eltern und Schülern hin. Oft sei es aber so, dass Eltern sich nicht trauen, Lehrer direkt zu kritisieren. Erschwerend kommt hinzu, dass teilweise bis zu 70% der Erziehungsberechtigten nicht zu Elternabenden erscheint. Auf der anderen Seite sei es für Eltern aber auch schwierig, überhaupt einen Gesprächstermin mit einer Lehrkraft zu vereinbaren.

Anschließend wurden Eltern und Lehrer nach dem Zufallsprinzip in vier Arbeitsgruppen eingeteilt, wo sie eigenverantwortlich und konstruktiv über die ihnen zugeteilten Themen diskutierten.

Am Ende wurden die Ergebnisse von Vertretern der Arbeitsgruppen präsentiert und teilweise von anderen Teilnehmern kommentiert. Die hilfreichsten Aussagen der Themenpräsentation lauten u.a.:

  • Lehrer mögen es nicht, angelogen zu werden.
  • Es ist wichtig, sich gegenseitig mit Respekt zu behandeln.
  • Es ist von Bedeutung, dass alle Probleme ernsthaft behandelt werden.
Bei der anschließenden Befragung einiger Workshopteilnehmerinnen hatte jeder die Chance seine Meinung frei zu Äußern.

Warum sind Sie in diesem Angebot?
Beate Proll (Lehrerin) ist schwerpunktmäßig für das Thema "gesunde Schule" zuständig, bei dem die Zusammenarbeit von Eltern und Schule eine wichtige Rolle spielt. Ute Mahler (Mutter) suchte als Schulelternbeirätin Anregungen in diesem Workshop, Manuela Strobl (Lehrerin) und Miriam Oremek (dipl. Pädagogin) waren aus beruflichem Interesse anwesend.

Was hat Ihnen an diesem Angebot sehr gefallen?
Ute Mahler gefiehl es, aktiv zu sein und nicht nur zu hören zu müssen. Bei Beate Proll betonte die gute Vorbereitung und Struktur des Workshops. Insgesamt stieß aber vor allem der bundesweite Austausch auf Befürwortung.

Was war nicht so gut?
Das größte Problem war wohl, dass die Zeit zu kurz war, um die Präsentation der einzelnen Themen zu vertiefen. Beate Proll fand es bedauerlich, dass keine Schüler anwesend waren.

Ich persönlich halte den Workshop für sehr gelungen, er war interessant und humorvoll gestaltet. Ich konnte dem Gesagten problemlos folgen. Frau Dr. Borck suchte direkten Kontakt zur Zuhörerschaft und sicherte sich deren Aufmerksamkeit durch eine angenehme Vortragsweise und ansprechenden Alltagsbesipielen.

Bemerkenswert war außerdem, dass Eltern und Lehrer "spielend lernten". Die Gruppenfindung wurde z.B. durch die Verteilung von Bonbons geregelt.

Die mangelnde Zeit war wohl das einzige "Manko" einer ansonsten zu kurze Zeit...